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Liebe Kinder,
sicher wollt Ihr auch alle ein keusches Leben führen. Aber wie geht das eigentlich? Was ist denn Keuschheit? Hat es was mit Keuschhusten zu tun? Um Euch das mal zu erklären, habe ich mir erlaubt einen gekürzten Auszug aus dem keuschen katholischen Katechismus vorzulegen..
Die Keuschheit ist eine sittliche Tugend. Sie ist auch eine Gabe
Gottes, eine Gnade, eine Frucht des Geistes. Der Heilige Geist schenkt den im Wasser der Taufe Wiedergeborenen die Kraft, der Reinheit Christi nachzustreben.
Ganzheit der Selbsthingabe
Die Liebe ist die Form aller Tugenden. Unter ihrem Einfluß erscheint
die Keuschheit als eine Schule der Selbsthingabe. Die Selbstbeherrschung ist auf die Selbsthingabe hingeordnet. Die Keuschheit läßt den, der ihr gemäß lebt, für den Nächsten zu einem Zeugen der Treue und der zärtlichen Liebe Gottes werden.
Verschiedene Formen der Keuschheit
Jeder Getaufte ist zur Keuschheit berufen. Der Christ hat „Christus
[als Gewand] angelegt" , ihn, das Vorbild jeglicher Keuschheit.
Alle, die an Christus glauben, sind berufen, ein keusches Leben zu führen. Bei der Taufe verpflichtet sich der Christ, keusch zu sein.
Die Keuschheit „soll die Menschen in den verschiedenen Lebensständen
auszeichnen: die einen im Stand der Jungfräulichkeit oder in der
gottgeweihten Ehelosigkeit, einer töften Weise, sich leichter mit ungeteiltem Herzen allein Gott hinzugeben; die anderen, in der für alle vom Sittengesetz bestimmten Weise. Verheiratete sind berufen, in ehelicher Keuschheit zu leben; die anderen leben keusch, wenn sie enthaltsam sind.
Es gibt drei Formen der Tugend der Keuschheit: die eine ist die der
Verheirateten, die andere die der Verwitweten, die dritte die der
Jungfräulichkeit.
Die Brautleute sind aufgefordert, die Keuschheit in Enthaltsamkeit zu
leben. Sie sollen Liebesbezeugungen, die der ehelichen Liebe vorbehalten sind, der Zeit nach der Heirat vorbehalten.
Sie sollen einander helfen, in der Keuschheit zu wachsen.
Verstöße gegen die Keuschheit
Masturbation ist die absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit
dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen. „Tatsache ist, daß sowohl
das kirchliche Lehramt in seiner langen und stets gleichbleibenden
Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der Gläubigen niemals
gezögert haben, die Masturbation als eine in sich schwere ordnungswidrige
Handlung zu brandmarken", weil „der frei gewollte Gebrauch der
Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung wesentlich widerspricht". Der um ihrer selbst willen gesuchten geschlechtlichen Lust fehlt „die von der sittlichen Ordnung geforderte geschlechtliche Beziehung, jene nämlich, die den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe realisiert".
Unzucht ist die körperliche Vereinigung zwischen einem Mann und einer
Frau, die nicht miteinander verheiratet sind. Sie ist ein schwerer Verstoß
gegen die Würde dieser Menschen und der menschlichen Geschlechtlichkeit selbst, die von Natur aus auf das Wohl der Ehegatten sowie auf die Zeugung
und Erziehung von Kindern hingeordnet ist. Zudem ist sie ein schweres
Ärgernis, wenn dadurch junge Menschen sittlich verdorben werden.
Pornographie besteht darin, tatsächliche oder vorgetäuschte
geschlechtliche Akte vorsätzlich aus der Intimität der Partner
herauszunehmen, um sie Dritten vorzuzeigen. Sie verletzt die Keuschheit, weil sie den ehelichen Akt, die intime Hingabe eines Gatten an den
anderen, entstellt. Sie verletzt die Würde aller Beteiligten
schwer; diese werden nämlich zum
Gegenstand eines primitiven Vergnügens und zur Quelle eines unerlaubten Profits. Pornographie versetzt alle Beteiligten in eine Scheinwelt. Sie ist eine schwere Verfehlung. Die Staatsgewalt hat die Herstellung und
Verbreitung pornographischer Materialien zu verhindern.
Keuschheit und Anderssechsualität
Andersechsuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in
geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen
gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Andersechsualität tritt in
verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet , hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „daß die andersechsuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind". Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim
Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren
affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in
keinem Fall zu billigen.
Anderssechsuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, können und sollen sie sich durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber
entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.
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